72 Jahre danach – die Ausstellung im Klinikum rechts der Isar
Aktuelle Information: Ausführlicher Bericht im Bayerischern Ärzteblatt (Artikel in Ausgabe Juli 2010 als PDF)
Vom 1. – 30. Juni 2010 zeigt das Klinikum rechts der Isar im Hörsaalfoyer eine Ausstellung anlässlich des 70. Jahrestags des Entzugs der Approbationen aller jüdischen Ärztinnen und Ärzte im Jahr 1938.
Die Auftaktveranstaltung zur Ausstellung findet am 1. Juni 2010 um 17.00 Uhr im Hörsaal B des Klinikums rechts der Isar statt.
Die Ausstellung wird seit 2008 an verschiedenen Orten gezeigt und dokumentiert an Hand von Einzelschicksalen jüdischer Ärztinnen und Ärzte aus München, Nürnberg und Fürth, wie durch Verordnungen und Gesetze Lebensgeschichten zerstört wurden.
Am 30. September 1938 wurde jüdischen Ärztinnen und Ärzten per Gesetz vom 25. Juli 1938 verboten, ihren Beruf weiter auszuüben. Zum 31. Januar 1939 wurde die entsprechende Verordnung auf die jüdischen Zahnärzte, Tierärzte und Apotheker ausgeweitet. Anlässlich des 70. Jahrestags im Jahr 2008 konzipierten Dr. Hansjörg Ebell, Facharzt für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie und Ursula Ebell, MA, die Ausstellung, gestaltet von Tobias Wittenborn, die im Juni 2010 im Klinikum rechts der Isar zu sehen sein wird. Danach wird sie nach Ansbach weiterziehen und auf dem Bayerischen Ärztetag in Fürth zu sehen sein. Schirmherrin der Ausstellung ist Charlotte Knobloch, Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München.
72 Jahre danach – welche Bedeutung hat der Approbationsentzug jüdischer Ärztinnen und Ärzte und die Medizin im Nationalsozialismus für uns heute?
Mit dieser Frage beschäftigt sich die Auftaktveranstaltung zur Ausstellung im Klinikum rechts der Isar. Frau Büscher, Tochter von Magdalena Schwarz (eine in der Ausstellung portraitierte Ärztin), wird als Zeitzeugin anwesend sein. Beiträge über die Verfolgung jüdischer Ärzte in Bayern sind ebenfalls vorgesehen, beispielhaft werden Lebensbilder jüdischer Ärzte portraitiert.
Sprecher:
- PD Dr. Gerrit Hohendorf, Institut für Geschichte und Ethik der Medizin der TUM
- Dr. Rebecca Schwoch (Forschungsprojekte zu jüdischen Ärzten in Berling (Artikel Deutsches Ärzteblatt)
- Linda L. Damskis, MA (Autorin von „Zerrissene Biographien“, Artikel in PROFUND-Zeitschrift der KVB 1-2/2010 (Teil 1 im PDF: S.24/25))
- ein/eVertreter/in der jüdischen Gemeinde München
- Dr. Hansjörg Ebell
Interessierte sind zur Auftaktveranstaltung am 1. Juni 2010 um 17.00 Uhr im Hörsaal B des Klinikums rechts der Isar und anschließender Ausstellungseröffnung im Foyer herzlich eingeladen.
Anmeldung und Informationen unter
Tel.: 089-4140 4005 oder per E-Mail: support@meditum.de
„Die Jungen sind nicht verantwortlich für das, was damals geschah. Aber sie sind verantwortlich für das, was in der Geschichte daraus wird.“ (Richard v. Weizsäcker)
Die Einladung zur Ausstellungseröffnung am Klinikum rechts der Isar können Sie hier herungerladen: Einladung Rechts der Isar 2010 (PDF)
Die Presseinformation des Klinikum rechts der Isar zur Ausstellung und Auftaktveranstaltung am 01.06.2010 können Sie hier herunterladen: Presseinformation (als PDF)
Fotos der Ausstellung in den Räumen der in der Kassenzahnärztlichen Vereinigung Bayerns. (2. Februar bis 13. März 2009)